Mittwoch, 23. Juli 2014

23. Juli 1945: Lebensmittelkarten und Verbot der Weinbeförderung


Heute geht es weiter mit einem Tagebucheintrag von Dr. Mandler. Zudem ein Erlass des Oberbürgermeisters Leiling, der die Beförderung von Wein von der linken zur rechten Rheinseite verbietet.

Ende Juli wurde nach und nach mit der elektrischen Strassenbeleuchtung wieder begonnen – nach Jahren völliger Dunkelheit!
Die ganze Zeit über wurde an den Plakatstellen die Lebensmittelkartenausgabe bekanntgegeben, anfänglich in der Regel wöchentlich. Ab 23. Juli konnten erstmals wieder Verpflegungsstationen auf vier Wochen geplant werden. Die Hausfrauen atmeten auf. Auch die Sätze wurden, wenigstens auf dem Papier erhöht. Gab es bisher ganz wenig Brot, gar keinen Zucker, keine Nährmittel, kein Öl, wenig Fett, kein Fleisch, keine Waschmittel mehr, so wurden nun wöchentlich 3 Pfund Brot (statt zuletzt 2 Pfund), 200 g Zucker (der aber nach zwei Perioden wieder erschöpft war), 62,25 g Butter für 14 Tage (statt 15,125 g oder gar keine bisher), 50 g Öl für 14 Tage, 100 g Fleisch die Woche u.s.w. angekündigt. Der Zucker wurde allerdings nach zwei Wochen beschlagnahmt.


Verbot zur Beförderung von Wein, Stadtarchiv Speyer, 237-2, Nr. 55.


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